Dieser Beitrag entwickelt ein systematisches Modell zur Ausdifferenzierung des normativen Prinzips der Kommunikationsfreiheit. Einzelne Dimensionen wie Meinungsäußerungsfreiheit, Kunstfreiheit, Wissenschaftsfreiheit, Informationsfreiheit, Pressefreiheit, die freie Wahl der Kommunikationsform, Anonymität und Versammlungsfreiheit werden dabei umrissen und in ihrer Beziehung zum Prinzip der Kommunikationsfreiheit dargestellt. Daneben werden mögliche neue Dimensionen, die im Zusammenhang mit dem kommunikationstechnologischen Wandel entstehen, berücksichtigt sowie existierende Leerstellen im Bereich der Tatsachenäußerungsfreiheit, der Netzfreiheit, der Zugangsfreiheit und der Barrierefreiheit identifiziert und problematisiert. Ebenso werden mit dem Prinzip der Kommunikationsfreiheit eng verbundene Praktiken wie das Whistleblowing näher beleuchtet und als Dimension von Kommunikationsfreiheit konzipiert. Medienethische Überlegungen knüpfen dabei an Aspekte der politischen Philosophie, der kritischen Rechtswissenschaft, der Sozialpsychologie, der Techniksoziologie und des Kommunikationsdesigns an.