'Netzfreiheit ist Daseinsvorsorge' – Argumentationsmuster normativer Debatten in technikjournalistischen Onlinemedien

Sell, Saskia

Abstract

Der gesellschaftliche Aushandlungsprozess um die Dimension der Netzfreiheit ist, ähnlich wie um Kommunikationsfreiheit allgemein (u.a. Langenbucher 2003, Peters 2005, Rønning 2013), ein prinzipiell unabgeschlossener. Für ihre Ausgestaltung spielt jedoch eine bestimmte Gruppe eine besondere Rolle: diejenigen, die durch ihr technisches Wissen und Können als Teil einer Rekursiven Öffentlichkeit (Kelty 2008) gelten und sich am öffentlichen Diskurs nicht nur auf sprachlicher, sondern auch auf der Ebene der technischen Gestaltung der Diskursräume selbst beteiligen können (siehe auch Lessig 1999, 2006). Auf dieser Ausgangsthese aufbauend setzt sich die hier vorgestellte Analyse mit den normativen Debatten in populären deutsch- und englischsprachigen technikjournalistischen Onlinemedien auseinander und nimmt dabei zentrale Artikel in den Blick, die sich explizit mit dem Thema Netzfreiheit beschäftigen. Mittels eines diskurssemantischen Analyseverfahrens konnten so sowohl Argumentationsmuster herausgearbeitet werden, die an klassische Muster in Debatten zur Kommunikationsfreiheit anknüpfen, als auch neue Argumentationen, die in unmittelbarem Zusammenhang zum aktuellen Medienwandel stehen.

Publication
in: Markus Beiler/ Benjamin Bigl (Hg.) (2017): 100 Jahre Kommunikationswissenschaft in Deutschland: Von einem Spezialfach zur Integrationsdisziplin. Herbert von Halem Verlag, 319-332.
Date
2017
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